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Kölner Stadt-Anzeiger

Kölner Stadt-anzeiger - 10.12.2012 - Joachim Röhrig

Ein musikalischer Weihnachtsschmaus

MEDIO-EIGENPRODUKTION "Winterwunderland" bot ein breites Spektrum an stimmungsvollen Liedern

Schobbe Vois, Veranstaltungsmanager bei der BM Cultura, hätte es sich leicht machen und einfach ein auswärtiges Tournee-Ensemble für die Vorweihnachtsshow im Medio unter Vertrag nehmen können. Stattdessen drehte Vois am ganz großen Rad und brachte gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren eine aufwendige Medio-Eigenproduktion auf die Schiene. "Winterwunderland" hieß die stimmungsvolle musikalische Weihnachtsreise, die am Freitagabend rund 700 Gäste im Kulturtempel der Kreisstadt hellauf begeisterte. Die Besonderheit: Fast alle mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler stammten aus Bergheim und Umgebung.

Von der Idee bis zur Aufführung waren fast zwei Jahre ins Land gegangen - und am Ende stand die ganze Sache dann plötzlich auf der Kippe: Der heftige Wintereinbruch am Freitag sorgte dafür, dass einige Musiker wegen der stellenweise chaotischen Verhältnisse auf den Straßen erst auf den allerletzten Drücker im Medio eintrafen. "So hatten wir uns das Winterwunderland nicht vorgestellt", gab Vois augenzwinkernd zu, "das war wirklich eine Zitterpartie."

Doch alles wurde gut: Während es draußen vor der Tür alles andere als gemütlich zuging, zauberten mehr als 70 Mitwirkende drinnen im warmen Saal aus erlesenen musikalischen Zutaten die schönste Winter- und Weihnachtsidylle herbei.

Das Bergheimer Sinfonieorchester unter Leitung von Franz-Josef Stürmer, Martin Doepke am Klavier, eine eigens formierte Popband um die Lokalmatadoren Wulf Hanses-Ketteler an der Gitarre und Vincenz Deckstein (Schlagzeug und Percussion) sowie die vier herausragenden Gesangssolistinnen und -solisten Jeanette Marchewka (Sopran), Christine Ladda (Alt), Walther Rösler (Tenor) und Kai Zupancic (Bass/Bariton) griffen in wechselnden Besetzungen ganz tief in den großen Geschenkesack mit den extrasüßen weihnachtsmusikalischen Pralinés. Und dabei ließen kaum ein Zuckerstückchen aus. "Leise rieselt der Schnee" und "Oh Tannenbaum" aus der Volkslieder-Schublade, "Winter Wonderland", "What A Wonderful World" und "Thank God, it"s Christmas" aus der Popschnulzen-Kiste, "Oh Happy Day" aus der Gospelsparte, "Tochter Zion" und Schuberts "Ave Maria" aus dem Klassik-Fach und ein gutes Dutzend weitere größtenteils wohlbekannte Stücke landeten auf dem höchst opulenten Weihnachtsteller.

Von "klassisch-besinnlich" bis "poppig-beschwingt" reichte die weit gefächerte, aber sehr geschickt zusammengestellte Palette, deren betörende Wirkung durch ein üppiges Arsenal von Licht- und Videoeffekten noch weiter verstärkt wurde.

Allein von der Auswahl der Stücke her betrachtet kam das Repertoire ziemlich konventionell daher. Dass der Abend dennoch ein besonderes musikalisches Erlebnis wurde, war neben den erstklassigen Musikern vor allem dem künstlerischen Gesamtleiter Martin Doepke zu verdanken. Der bekannte Bergheimer Komponist und Pianist hatte nämlich für jede Nummer ein einzigartiges, maßgeschneidertes Arrangement geschrieben. So sorgte er dafür, dass Altbekanntes oftmals in einem ganz neuem Gewand erschien und dadurch dann doch wieder reizvoll und spannend wurde - vor allem, wenn die Popband und das Klassik-Orchester grenzübergreifend gemeinsame Sache machten.

Besonders viel Freude hatte das Publikum an den ganz leisen und den ganz lauten Tönen. Da gab es beispielsweise sanfte Popballaden des "Acoustic Shiver"-Duos Christine Ladda/ Wulf Hanses-Ketteler, aber auch wuchtige, großorchestrale Instrumentalversionen etwa des Irish-Folk-Hits "Toss the Feathers" oder der Filmmusik "Merry Christmas, Mister Laurence". Ganz feierlich und erhebend wurde es, als gegen Ende eines faszinierenden Konzertes alle gemeinsam Martin Doepkes "Pop trifft Klassik"-Arrangement von Händels "Hallelujah" anstimmten.

Nächster Probentermin

    27 Apr 2024

    Probe 15:00 - 18:00

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